Die Bünz ist ein 30 Kilometer langer Bach im Schweizer Kanton Aargau. Sie fliesst durch das Freiamt und mündet im Aareknie bei Möriken-Wildegg in die Aare.
Die Quelle befindet sich oberhalb von Beinwil (Freiamt) am Lindenberg, auf einer Höhe von ca. 800 Metern. Der Bach fällt bis Muri sehr rasch auf etwa 460 Meter hinab. Von hier an ist das Gefälle äusserst gering.
Verschiedene Hochwasser liessen die Bünz seit 1999 im Gebiet um die Rosimattbrücke in Möriken über die Ufer treten. In einer Art Dominoeffekt haben sie teilweise in nur einer Nacht alles weggerissen.
Die Flussschleifen verschoben sich gleich meterweise.Die Topografie und die landwirtschaftliche Nutzungmöglichkeiten wurden derart stark verändert, dass die früheren Verhältnisse nicht wieder hergestellt werden konnten.
Man entschied, eine Auenlandschaft entstehen zu lassen.
An der Bünzaue bewegt sich die Natur und gibt den Takt an:
In der Auenlandschaft lässt der Mensch zu, dass die Natur sich ihrer Dynamik zurückholt.
Ein Ökosystem mit artenreichem Lebensraum, Tieren sowie Pflanzen entsteht.
Erik Olbrecht von der kantonalen Sektion Natur und Landschaft sagte unser Gebiet sei eine
Art Regenwald der Schweiz.
Eine Auenlandschaft dieses Ausmasses im Mittelland ist einmalig, darum auch von nationaler Bedeutung.
Vielfältige Tier – und Pflanzenwelt:
Die Bünzaue bietet Lebensraum für Auentypische Pflanzen und Tiere: Auf Kiesbänken hüpft die blauflügelige Sandschrecke und im Fluss leben die Larven der gebänderten Prachtlibelle und der kleinen Zangenlibelle. Das Naturschutzgebiet Lindimatt beheimatet den Bergmolch und den seltenen Fadenmolch in grossen Populationen. Die Gewässer im aufgefüllten ehemaligen Kiesgrubenareals sind Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.Heute zählt man Barbe, Aal, Schmerle, Grundel, Bachforellen und zahlreiche Krebssorten wieder zu bestand.
Das Fliegenfisch-Gewässer in Möriken und Othmasingen ist heute eine Rarität in der Schweiz.
Die ehemalige Landschaft an der Bünz ist ein beliebtes Naturerholungsgebiet. Rastplätze laden zum erkunden und geniessen ein….Kernzonen, welche nicht durch Wege erschlossen sind, sollen den ungestörten Ablauf der Naturprozesse ermöglichen.
Besseres Trinkwasser:
Wiesen und Weiden statt Weizen und – Maisfelder. Die vor dem Hochwasser 1999 Flächendeckende, intensive landwirtschaftliche Nutzung wurde abgelöst durch eine schonende Bewirtschaftung. Sie ist erwünscht, um den offenen, unbewaldeten Charakter des Tales zu erhalten. Auf Ackerbau und Düngung wird verzichtet, was sich positiv auf die Trinkwasserqualität auswirkt: Seit dem Hochwasser ging der Eintrag von Nitrat ins Grundwasser zurück. Dies ergaben Messungen bei den Pumpwerken, welche die Gemeinden Möriken- Wildegg und Othmarsingen mit Trinkwasser versorgen.
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